Montag, 5. Dezember 2016

Lerntheorien

LERNTHEORIEN


Wenn man zu Lernen und Lehren Medien einsetzt, sollte man die lerntheoretischen Strömungen beachten. Das Einsetzen der richtigen Lerntheorie kann zur Effizienzsteigerung und zur Reflexion im Lern- und Lehrprozess dienen. In diesem Blog-Beitrag werde ich die Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Konnektivismus näher beschreiben.

BEHAVIORISMUS

in Amerika in den 1920er Jahren definiert. 

Vertreter:John B. Watson

Er beruht auf dem Reiz-Reaktions-Schema, welches besagt, das auf einen spezifischen Reiz (Stimulus) eine Reaktion folgt. 

Lehren => soll Verhaltensänderungen auslösen, die dauerhaft und beobachtbar sind.

Problem: Interne Lernprozesse werden nicht beachtet => zu subjektiv

- Black-Box-Lernen

zentrales Element kann als "know that" beschrieben werden

nicht nur innere Prozesse sondern auch beobachtbare Verhalten, und beobachtbare Änderung von Verhaltensmustern stehen im Zentrum.

Konditionierung => zentraler Begriff des Behaviorismus (Lob und Tadel)

Individualisierter programmierter Unterricht (1960):

Lernprozesse werden in viele Einzelschritte unterteilt => Am Ende immer Lernzielkontrolle inkl. Feedback. Bei positiver Absolvierung => Belohnung (nächster Lernschritt)

Zentral im behavioristischen Lernsetting : WIEDERHOLUNG (Drill-and-Practice-Übungen)

- Auswendiglernen und korrektes Reproduzieren von Antworten

KOGNITIVISMUS

Bewusste Abkehr vom Behaviorismus. 

In den 1960er Jahren entstanden

Vertreter: Jean Piaget.

Lernen ist ein aktiver Prozess

Wissen wird im Gedächtnis gespeichert und kann aus diesem wieder abgerufen werden. 
Lernen ist ein interner Prozess. Verhaltensänderungen die beobachtbaren Resultate dieses inneren Prozess

Nicht das Wiedergeben von Fakten und Lösungen steht im Vordergrund -> sondern das Lösen von Problemstellungen

Lehrperson vermittelt kein Wissen -> sondern Methoden und Verfahren zur Lösung von Problemstellungen

Es gibt nicht mehr nur eine richtige Lösung, die einen bestimmten Lösungsweg verlangt sondern mehrere Lösungswege die zur Lösung führen. 

Weg ist das Ziel -> "Know how" im Vordergrund

KONSTRUKTIVISMUS

Stützt sich auf Erkenntnisse unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen

Vertreter : Paul Watzlawick, Humberto Maturana, Heinz von Foerstner

Es gibt zwei Strömungen im Konstruktivismus

1. radikaler Konstruktivismus: es existiert keine objektive Realität

2. gemäßigter Konstruktivismus: objektive Realität ist nicht direkt zugänglich

Fokussiert innere Prozesse, die beim Lernen ablaufen -> aber auch Mensch (LernerIn) und sozialer Kontext werden berücksichtigt

Individuelle Entwicklung der Einzelpersonen ist wichtig -> nicht das Erreichen allgemeiner Standards

Fehler spiegeln den Individuellen Lernprozess auf Basis persönlicher Merkmale und Dispositionen wieder 

Blick auf das Ganze -> Portionen mit denen sich Lernende selbstständig auseinandersetzen können

Aufgabenstellung -> soll aktive Beschäftigung mit dem Themengebiet vorraussetzen

Isoliertes Lernen unmöglich -> Lernen passiert in der Vernetzung verschiedener Themen- und Erfahrungsbereiche -> Perspektiven Wechsel und Zusammenarbeit mit anderen nötig.

Lehrperson agiert unterstützend -> aber keine primären Wissensvermittler


Instruktionsdesign der zweiten Generation (ID2)

=> Mittelposition zwischen : instruktionsorientierten Konstruktivismus und individualisierten Konstruktivismus.

=> situiertes Lernen: Zugang zur Lernwelt -> Lernkontexte orientieren sich an der Lebenswelt der Lernenden und fordert hohen Grad an Selbstorganisation und Anwendungsorientierung. 

=> Man lernt von den Mitgliedern einer Gruppe -> man lernt aus der Interaktion mit den Gruppenmitgliedern -> Teamfähigkeit wird gefördert.

"Knowing in action" steht im Vordergrund

Medien können als Hilfsmittel im Lernprozess dienen. 

KONNEKTIVISMUS

Vertreter: George Siemens

-> Mensch ist kein isoliertes Individuum -> er ist vernetzt -> Netzwerke bestehen aus anderen Menschen, aber auch aus nicht-menschlichen Quellen (z.B. Institutionen) 

"Know where" steht im Vordergrund

Es ist wichtig zu wissen, wo man Informationen findet -> Recherche Kompetenz wichtig

Schaffen und Pflegen der Wissensnetzwerke wie z.B. Social Media im Zentrum -> Erreichen der Lernziele kaum messbar.


#staytuned

eure Julia

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