DAS LERNTAGEBUCH
Ein anderer Blick auf den Unterricht
Bestimmt hat jeder von euch schon einmal eins geführt oder zumindest davon gehört, das Lerntagebuch, andere Namen dafür wären noch Forschungstagebuch, Lernjournal, Arbeitsheft/Lernheft, oder Profiltagebuch. Viele verschiedene Namen, jedoch haben sie alle die gleiche Bedeutung -> die schreibende Person setzt sich mit ihrem Tun schriftlich auseinander.
Mit dem persönlichen Tagebuch, das einige von uns noch "altmodisch" im Nachtkästchen verstaut haben oder schon "modern" am eigenen Laptop führen, hat das Lerntagebuch gemeinsam, dass man regelmäßige Eintragungen macht, es erneut durchlesen kann und man seinen ganz persönlichen Schreibstil verwenden kann. Daher müssen die Lehrenden auch hier den Schreibstil des Lernenden akzeptieren und auf literarische Qualität wird nicht so viel Wert gelegt.
Einsatz des Lerntagebuchs
"Verändertes Lernen verlangt veränderte Unterrichtsmethoden"
Das Lerntagebuch ist eine Möglichkeit bzw. bietet die Chance Lernwege und Lernbiographien zu dokumentieren, Selbsterfahrung und Selbstbeobachtung zu erleben, den Lernfortschritt festzustellen, immer wieder Nachlesen zu können und Vorgehensweisen zu reflektieren.
Eigenaktivität, Konstruktivität und Kommunikationsfähigkeit wird beim Führen eines solchen Lerntagebuchs gefördert. Der "eigenständige Lerner" steht im Vordergrund.
Konkreter Einsatz des Lerntagebuchs
Das Lerntagebuch findet ind allen Fächern und allen Schularten seine Anwendung. Es gibt keine bestimmten Vorlagen eines Lerntagebuchs -> der Lehrer muss dieses auf die Klasse/Gruppe abstimmen. Die Schüler müssen auch über den Sinn und Zweck aufgeklärt werden, sowie in die Vorgehensweise und müssen sich dann auch damit auseinandersetzen. Es gibt dabei die Ebene des Schreibers und die Ebene der Lehrenden.
Ebene der Schreiber
Förderung der metakognitiven Kompetenzen durch Selbstreflexion und Auseinandersetzung mit dem eigenen Lernverhalten
Reflektieren auf zwei Ebenen:
1. Schreiben über die erlebte Situation (das Äußere) -> objektive Beobachter
2. Schreiben über die persönliche Entwicklung (das Innere) -> subjektive Verarbeitung
Ebene der Lehrenden
Sie Gewinnen Einsicht in die individuellen Lern- und Arbeitsweisen ihrer Schüler, können Rückschlüsse für ihren Unterricht daraus ziehen.
Vorteilhaft für den Lehrenden -> selbst ein Lerntagebuch führen
Wirkung des Lerntagebuchs auf Schüler
Zu Beginn: subjektive Vorerfahrung zum Thema und Lernen aktivieren, verbalisieren und strukturieren
Zu Ende: Lernzuwachs zu konstatieren
Vorteile:
Entwicklung kognitiver Kompetenzen
Elaboration
Überwachung des eigenen Verstehens
Verbesserung des Verständnisses für eigenes Arbeitsverhalten
Entwicklung eigener Lern- und Arbeitsstrategien
#staytuned
eure Julia
Montag, 5. Dezember 2016
Lerntheorien
LERNTHEORIEN
Wenn man zu Lernen und Lehren Medien einsetzt, sollte man die lerntheoretischen Strömungen beachten. Das Einsetzen der richtigen Lerntheorie kann zur Effizienzsteigerung und zur Reflexion im Lern- und Lehrprozess dienen. In diesem Blog-Beitrag werde ich die Lerntheorien Behaviorismus, Kognitivismus, Konstruktivismus und Konnektivismus näher beschreiben.
BEHAVIORISMUS
in Amerika in den 1920er Jahren definiert.
Vertreter:John B. Watson
Er beruht auf dem Reiz-Reaktions-Schema, welches besagt, das auf einen spezifischen Reiz (Stimulus) eine Reaktion folgt.
Lehren => soll Verhaltensänderungen auslösen, die dauerhaft und beobachtbar sind.
Problem: Interne Lernprozesse werden nicht beachtet => zu subjektiv
- Black-Box-Lernen
zentrales Element kann als "know that" beschrieben werden
nicht nur innere Prozesse sondern auch beobachtbare Verhalten, und beobachtbare Änderung von Verhaltensmustern stehen im Zentrum.
Konditionierung => zentraler Begriff des Behaviorismus (Lob und Tadel)
Individualisierter programmierter Unterricht (1960):
Lernprozesse werden in viele Einzelschritte unterteilt => Am Ende immer Lernzielkontrolle inkl. Feedback. Bei positiver Absolvierung => Belohnung (nächster Lernschritt)
Zentral im behavioristischen Lernsetting : WIEDERHOLUNG (Drill-and-Practice-Übungen)
- Auswendiglernen und korrektes Reproduzieren von Antworten
KOGNITIVISMUS
Bewusste Abkehr vom Behaviorismus.
In den 1960er Jahren entstanden
Vertreter: Jean Piaget.
Lernen ist ein aktiver Prozess
Wissen wird im Gedächtnis gespeichert und kann aus diesem wieder abgerufen werden.
Lernen ist ein interner Prozess. Verhaltensänderungen die beobachtbaren Resultate dieses inneren Prozess
Nicht das Wiedergeben von Fakten und Lösungen steht im Vordergrund -> sondern das Lösen von Problemstellungen
Lehrperson vermittelt kein Wissen -> sondern Methoden und Verfahren zur Lösung von Problemstellungen
Es gibt nicht mehr nur eine richtige Lösung, die einen bestimmten Lösungsweg verlangt sondern mehrere Lösungswege die zur Lösung führen.
Weg ist das Ziel -> "Know how" im Vordergrund
KONSTRUKTIVISMUS
Stützt sich auf Erkenntnisse unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen
Vertreter : Paul Watzlawick, Humberto Maturana, Heinz von Foerstner
Es gibt zwei Strömungen im Konstruktivismus
1. radikaler Konstruktivismus: es existiert keine objektive Realität
2. gemäßigter Konstruktivismus: objektive Realität ist nicht direkt zugänglich
Fokussiert innere Prozesse, die beim Lernen ablaufen -> aber auch Mensch (LernerIn) und sozialer Kontext werden berücksichtigt
Individuelle Entwicklung der Einzelpersonen ist wichtig -> nicht das Erreichen allgemeiner Standards
Fehler spiegeln den Individuellen Lernprozess auf Basis persönlicher Merkmale und Dispositionen wieder
Blick auf das Ganze -> Portionen mit denen sich Lernende selbstständig auseinandersetzen können
Aufgabenstellung -> soll aktive Beschäftigung mit dem Themengebiet vorraussetzen
Isoliertes Lernen unmöglich -> Lernen passiert in der Vernetzung verschiedener Themen- und Erfahrungsbereiche -> Perspektiven Wechsel und Zusammenarbeit mit anderen nötig.
Lehrperson agiert unterstützend -> aber keine primären Wissensvermittler
Instruktionsdesign der zweiten Generation (ID2)
=> Mittelposition zwischen : instruktionsorientierten Konstruktivismus und individualisierten Konstruktivismus.
=> situiertes Lernen: Zugang zur Lernwelt -> Lernkontexte orientieren sich an der Lebenswelt der Lernenden und fordert hohen Grad an Selbstorganisation und Anwendungsorientierung.
=> Man lernt von den Mitgliedern einer Gruppe -> man lernt aus der Interaktion mit den Gruppenmitgliedern -> Teamfähigkeit wird gefördert.
"Knowing in action" steht im Vordergrund
Medien können als Hilfsmittel im Lernprozess dienen.
KONNEKTIVISMUS
Vertreter: George Siemens
-> Mensch ist kein isoliertes Individuum -> er ist vernetzt -> Netzwerke bestehen aus anderen Menschen, aber auch aus nicht-menschlichen Quellen (z.B. Institutionen)
"Know where" steht im Vordergrund
Es ist wichtig zu wissen, wo man Informationen findet -> Recherche Kompetenz wichtig
Schaffen und Pflegen der Wissensnetzwerke wie z.B. Social Media im Zentrum -> Erreichen der Lernziele kaum messbar.
#staytuned
eure Julia
Donnerstag, 1. Dezember 2016
Creative Commons CC
Jeder hat es bestimmt schon mal gesehen, das kleine Zeichen unter oder neben Bildern mit den zwei C's in einem Kreis. Hierbei handelt es sich um Creative Commons . Aber was ist dieses Creative Commons überhaupt ? Nun ja dabei handelt es sich um eine weltweite Bewegung von Kreativ Schaffenden und wird von einer Non-Profit-Organisation (CA) koordiniert.
Creative Commons Lizenzierungssystem
Dieses Lizenzierungssystem soll den Urhebern also den Verfassern, Produzenten, Autoren, Fotografen, Wissenschaftlern, etc. helfen, die Nutzungsrechte für ihre jeweiligen Werke intelligent und unbürokratisch zu regeln.
CC Lizenzen
Jedes kreative Werk ist automatisch geschützt. Doch Creative Commons möchte die urheberrechtlich geschützten Werke, für die Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Jede CC Lizenz erlaubt das Benutzen, Verteilen und Kopieren eines Werkes, solange die festgelegten Bedingungen des Urhebers eingehalten werden. Dabei gibt es verschiedenen Zusammensetzungen von Lizenzelementen, hier ein kurzer Einblick:



Dadurch ergeben sich folgende 6 Lizenzen:
Namensnennung

Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- das Werk bearbeiten
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
Namensnennung + Keine kommerzielle Nutzung
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Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- das Werk bearbeiten
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
- Werk darf nicht für kommerzielle Zwecke genutzt werden
Namensnennung + Wiedergabe unter gleichen Bedingungen

Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- das Werk bearbeiten
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
- Weitergabe unter gleichen Bedingungen
- Bearbeitete Werke nur unter Verwendung der Lizenzbedingungen weitergeben
Namensnennung + Keine Bearbeitung

Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
- Keine Bearbeitung
Namensnennung + Keine kommerzielle Nutzung + Keine Bearbeitung

Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
- Keine kommerzielle Nutzung
- Keine Bearbeitungen
Namensnennung + Keine kommerzielle Nutzung + Weitergabe unter gleichen Bedingungen

Sie dürfen:
- vervielfältigen
- verbreiten
- öffentlich zugänglich machen
- das Werk bearbeiten
- Namensnennung (In der vom Autor/Rechtsinhaber festgelegten Weise)
- Weitergabe unter gleichen Bedingungen
- Bearbeitete Werke nur unter Verwendung der Lizenzbedingungen weitergeben
So das waren jetzt einige Infos zu den einzelnen CC Lizenzbestimmungen . Was man nun mit einem Bild machen oder eben auch nicht machen darf ist von dem Bestimmungen die die Urheber für dieses Bild definiert haben abhängig. Wichtig hierbei ist es nur, immer alle angeforderten Bedingungen zu erfüllen um keine Probleme zu bekommen.
#staytuned
eure Julia
Dienstag, 29. November 2016
Dienstag, 15. November 2016
WBT - LMS - E-Portfolios - PLE
WBT, LMS, E-Portfolio, PLE
Administration
Kommunikation
Inhalte
Viele Abkürzungen gibt es für die Verschiedenen Informationssysteme die für das Lernen und Lehren im Einsatz sind. Im Anschluss werde ich einige dieser Bezeichnungen näher beschreiben und auf ihre Potenziale für die Nutzer hinweisen. Beginnen werde ich mit den so genannten WBT:
WBT
WBT bedeutet webbasierte Trainingssysteme und beschreibt einen Unterricht, der auf webbasierten Inhalten, Diensten und Ressourcen basiert. Sie werden manchmal von einem/r TutorIn oder eine/r ModeratorIn begleitet, was die TeinehmerInnen motivieren soll. Diese Form nennt man mWBT -> moderiertes webbasiertes Trainingssystem. Der Austausch dieser erfolgt meist über internetbasierte Kommunikationstechnologien wie z.B. E-Mails, Newsgroups, Chats oder Diskussionsforen. Ein WBT ist so organisiert, dass die Reihenfolge der Lerneinheiten für alle Lernenden gleich ist.
Kritik gibt es dahingehend, dass es kaum Veränderung gegenüber dem Lehrbuch gibt, es kann lediglich visuell vielseitiger aufbereitet werden.
LMS
Wie ich bereits im vorhergehenden Blogpost "Informationssysteme" beschrieben habe, sind LMS: Lernmanagementsysteme. Sie helfen also dem Lehrenden bei Managementaufgaben. Es gibt drei Säulen von LMS :
Administration
Kommunikation
Inhalte
Außerdem gibt es auch fünf verschiedene Funktionsbereiche von LMS
- Werkzeuge für Lehrende zur Erstellung von Aufgaben und Übungen
- Evaluations- und Bewertungshilfen
- Präsentation von Inhalten
- Administrative Unterstützung von Lehrenden
- Kommunikationswerkzeug für Lehrende und Lernende
Lernmanagementsysteme (LMS) haben eine Fülle an Funktionen, eingesetzt werden sie aber häufig nur zur Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien. Ein LMS übernimmt auch organisierende Aufgaben wie: freischalten von bestimmten Kursen für lernende, einsehen in verfügbare Unterrichtsmaterialien oder Stundenpläne, verfassen oder lesen von Beiträgen in Diskussionsforen, Unterstützung bei Abgabe, Bewertung, und Rückmeldung.
MOODLE & ILIAS (Open-Sourche)
+
BLACKBOARD (Kommerziell)
MOODLE
Moodle kennen bestimmt viele schon aus der Zeit in der Schule, auch ich habe früher damit gearbeitet, jedoch war ich nicht immer begeistert von der Plattform. Neben unansehnlichem Design und vielen Problemen beim zugreifen auf die erstellten Dateien der Lehrer, war es nicht immer einfach mit diesem Programm zu arbeiten. Dennoch nutzen sehr viele Schulen und Universitäten dieses Tool für ihre Schüler und Studenten.
Aber was ist Moodle eigentlich?
Der Begriff Moodle ist eigentlich eine Abkürzung und bedeutet ausgeschrieben: Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment. Es hilft Lernunterlagen zur Verfügung zu stellen, Aktivitäten anzulegen und man kann Dateien, Links, Videos sowie Ordner hochladen. Die Interaktion zwischen Lehrenden und Lernenden erfolgt über Foren oder Chats. Es ist auch möglicht Tests und Abstimmungen zu erstellen und zu beantworten. Die Stärken des Programms liegen darin, dass alle Materialien an einem Ort zu finden sind. Außerdem kann man von überall aus darauf zugreifen. Es gibt auch eine Binnendifferenzierung von Materialien, d.h. Materialien für unterschiedliche Lernniveaus -> zusätzliche Materialien fördern z.B. Interessierte und Begabte.
DIIGO
Ein weiteres LMS ist Diigo. Dieses Lernmanagementsystem dient zum Ablegen, Organisieren und Verwalten von Ressourcen. Die Bearbeitung und Personalisierung erfolgt durch Kommentare und Anmerkungen. Man kann auch Bookmarks setzen. Weitere Funktionen sind die "Read later" Funktion, virtuelle Post-its und Leuchtmarker. Diese Funktionen finde ich sehr ansprechend, da ich gerne solche "Helferlein" verwende, auch beim Lernen mit Büchern oder Print-Unterlagen. Die Dateien die man gespeichert oder bearbeitet hat kann man danach per E-Mail versenden oder in sozialen Netzwerken mit anderen Teilen. Man kann auch verschiedene Gruppen anlegen und Ressourcen zu einem bestimmten Thema sammeln.
In dem Lernmanagementsystem Trello, kann man Projekte als "Boards" anlegen. Einzelne Aufgaben können als Listen definiert werden und diese können danach über Karten verteilt werden. Das LMS Trello kann auch von Teams, also einer Projektgruppe oder einer Klasse, gemeinsam genutzt werden.
E-Portfolio Systeme
Wie der Name schon erkennen lässt handelt es sich hierbei um die elektronische Form eines Portfolios, welche das Ziel hat, Lernende, durch elektronische Medien, zu unterstützen, den Lernprozess zu organisieren, dokumentieren, reflektieren und präsentieren. Es solle eine digitale Sammlung von erstellten Arbeiten einer Person sein, die das Produkt und den Prozess der Kompetenzentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne und für bestimmte Zwecke dokumentieren und veranschaulichen möchte. Dabei hat der/die ErstellerIn völlige Kontrolle darüber, wer, wann und wie viel Informationen aus dem erstellten Portfolio einsehen darf. Hyperlinks können eingebunden werden, um auf eine weitere Informationsquelle zu verweisen. Durch "taggen" können die Inhalte mit denen von anderen E-Portfolios verknüpft werden. Texte können kommentiert und diskutiert werden. Sie können auch im nachhinein ergänzt oder bearbeitet werden. OLAT und ILIAS sind Lernmanagementsysteme, welche solche E-Portfolios ermöglichen. ELGG, ist ein Social-Networking-System, welches E-Portfolios in chronologischer Reihenfolge reihen lässt. Weiter Produkte wären: Drupal, Mahara, Wordpress
PLE
...oder Persönliche Lernumgebungen stellen Lernende in den Fokus, welche sich selbst Web Inhalte, Lernwerkzeuge und Lernressourcen arrangieren und nutzen. Sie unterstützen dabei deren persönliches Informations- und Wissensmanagement. PLE spezialisieren sich im gegensatz zu den LMS, auf das selbstgesteuerte und individuelle Lernen. Lernende können verstreute Online-Informationen, -Ressourcen oder -Kontakte aus unterschiedlichen Social-Softwareanwendungen zentral integrieren und verwalten.
#staytuned
eure Julia
Freitag, 4. November 2016
Informationssysteme
INFORMATIONSSYSTEME
Der Begriff Informationssysteme ist sehr weitreichend, in diesem Blogpost werde ich mich allerdings im speziellen mit den Informationssystemen für das Lernen und Lehren befassen. Doch was sind diese Informationssysteme überhaupt ??
Nun ja, um es kurz zu beschreiben sind Informationen die technische Infrastruktur zum Erstellen und Verwalten von Lernressourcen . Hierbei gibt es im speziellen die Lerncontent-managementsysteme oder kurz die LCMS und die Lernmanagementsysteme (LMS) . Sie unterstützen den/die NutzerIn bei der Erfassung, Übertragung, Transformation, Speicherung sowie Bereitstellung von Infos.
Das weltweit größte Informationssystem ist uns wohl allen bekannt: der Server des
WORLD WIDE WEB
Netzwerkarchitektur
Dieser Begriff hat nichts mit Gebäuden, Brücken oder alten Bauwerken zum tun. Nein hier geht es um die Architektur und die Gestaltung von Netzwerken und Anwendungen im Netz.
Die zentrale Frage die sich bei den Informationssystemen stellt und wo es unbedingt an Architektur bedarf ist:
Wie ist es möglich alle Benutzer in so ein Informationssystem mit einzubeziehen?
Hier gibt es drei verschiedene Möglichkeiten die ich euch nun kurz mit ihren Vor- und Nachteilen erklären werde.
1. Peer-to-Peer Netzwerk
Bei dieser Möglichkeit werden alle Computer der Benutzer miteinander verbunden. Somit sind alle Benutzer gleichrangig miteinander vernetzt und können untereinander Informationen austauschen.
Probleme tauchen dahingehend auf, dass man nicht wirklich sicherstellen kann, dass alle Infos zu jeder Zeit verfügbar sind, auch wenn die Benutzer den Computer ausschalten. Um dem Problem entgegen zu wirken müsste man die Infos auf mehreren Computern installieren und dies würde einen enormen Aufwand bedeuten.
2. Client-Server-Anwendung
Hier wird das Informationssystem auf einem zentralen Server installiert. Somit können alle Nutzer gemeinsam auf die dort gespeicherten Informationen und Dienste zugreifen.
Aber wie ihr es bestimmt schon ein paar mal erlebt habt, kann es passieren, wenn zu viele Nutzer gleichzeitig auf einen Server Zugreifen, dass es zu einer Server Überlastung kommt. Daher ist darauf zu achten dass genügend Rechenleistung zur Verfügung steht. Wichtig ist hierbei für den Betreiber, dass er weiß wie viele Nutzer das Informationssystem verwenden, um die Kapazitäten daran anzupassen.
Hier ist auch wichtig zu überlegen, wie ausfallsicher der Server im Bezug auf Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit sein soll. Systeme die eine hohe Verfügbarkeit haben werden als CLUSTER bezeichnet. Diese sogenannten Cluster bieten folgende Vorteile:
- Im Idealfall gibt es kaum eine Störung des Gesamtbetriebes, bei Ausfall des Servers
- Reparaturen können meist während des laufenden Betriebes durchgeführt werden
- Bei Bedarf können auch weitere Rechner hinzugefügt werden
3. Cloud-Computing
Die dritte und letzte Möglichkeit ist immer mehr im kommen. Bestimmt sind schon fast alle von euch mit dieser Methode in Berührung gekommen. Beispiele dafür wären Smartphones oder Mac Produkte, welche die Option bieten, seine Fotos, Videos oder Nachrichten Verläufe in der so genannten Cloud zu speichern.
Bei Cloud-Computing handelt es sich nicht um einen einzelnen Server sondern um ein flexibel erweiterbares CLUSTER aus mehreren Servern. Auch die Rechenleistung und Speicherkapazität können durch das Hinzunehmen weiterer Server jederzeit an den Bedarf angepasst werden.
Werkzeuge zum Lernen und Lehren
Um Informationssysteme zu Lehren und Lernen zu erstellen brauchen sowohl die Lehrenden als auch die Lernenden bestimmte Werkzeuge. Die zwei relevanten Werkzeugklassen sind:
- Werkzeuge für Autoren und Lerncontentmanagementsysteme - Erstellen
- Lernmanagementsysteme - Verwalten
Es gibt auch noch andere Werkzeuge wie zum Beispiel WebBlogs oder so genannte kollaborative Systeme, diese haben zwar informelle Ansätze zum Lehren und Lernen, aber sind nicht speziell auf diese Ansätze ausgerichtet.
Autoren Werkzeuge sind dazu da um die Autoren (Ersteller) bei der Erstellung von multimedialen und didaktischen Lerninhalten zu unterstützen, da diese meist nicht die Programmier Kenntnisse haben, die sie zur Erstellung eines solchen brauchen. Diese müssen folgende Anforderungen Erfüllen:
- Funktionen zur Textverarbeitung
- Integration und Anpassung von Grafiken
- Einbettung und Steuerung gängiger Videoformate
- Einbindungen von steuerbaren oder automatisch startenden Audiosequenzen
- Erstellen einfacher Animationen (Drag-and-Drop)
- Einfache Erstellung von Wissenstests und automatisierter Auswertung und Differenzierung von Feedback
- Unterstützung von Vorlagen und einheitlicher Navigationstrukturen
- Exportmöglichkeiten als selbstlaufende Anwendung, als HTML-Dienste und SCROM-Pake
Diese Lernwerkzeuge ermöglichen es den Autoren Lerninhalte professionell und in kurzer Zeit zu erstellen. Immer Häufiger werden Lernmaterialien (z.B. bei großen LVs oder Trainingsreihen) von Autoren-Teams erstellt. Das Zusammenarbeiten von mehreren Autoren ist dann notwendig, wenn...
... Die Erstellung der Lernmaterialien für einen Autoren zu umfangreich ist
... für Fachwissen, Experten hinzugezogen werden müssen/sollen
... für die Erstellung und Anbindung von Medien, Designer auf die Lernmaterialien zugreifen müssen
... für die Bereitstellung der Lerninhalte in anderen Sprachen, Übersetzer benötigt werden
... zur Qualitätssicherung der Lerninhalte, Gutachter oder Kunden diese einsehen und ggf. kommentieren müssen
Bei Folgenden Punkten bei der Zusammenarbeit von einem Autoren-Team können auch manchmal Probleme auftreten:
- Konsistente Darstellung
- Individualisierung und Überarbeitung der Kurse
- Internationalisierung
- Verteilung in verschiedenen Formaten
- Verschiedene Ausgabeformate
- Workflow-Unterstützung
Lerncontentmanagementsysteme - LCMS
Um alle Ansprüche zu erfüllen wurden Werkzeuge entwickelt die den Fokus auf die Verwaltung von Lerninhalten gerichtet haben: die Lerncontentmanagementsysteme (LCMS). Sie sind dazu da, um die Lernmaterialien so zu organisieren, dass sie für den Einsatz in verschiedenen Kontexten und die Verteilung in verschiedenen Formaten geeignet sind. Sie müssen folgende Grundprinzipien umsetzen:
- Zentralisierung
- Einbettung von Multimedia
- Lernobjekte als kleinste verwaltbare Einheit
- Unterstützung der Internationalisierung
- Trennung von Inhalt
Lernmanagementsysteme - LMS
Diese Lernmanagementsysteme (LMS) unterstützen sowohl die Kurs- als auch die Benutzerverwaltung. Sie sorgen nicht nur für die Darstellung der Kursinhalte (Browser) sondern sorgen auch für das Rollen- und Rechtemanagement sowie für die Zugriffskontrolle und stellen Werkzeuge für Lehrende und Lernende zur Verfügung. Welches LMS verwendet wird ist stark von der Organisationsstruktur, in der es eingesetzt werden soll, abhängig.
Es gibt zwei System-Arten die sich stark in Funktionsumfang, (Administrations-)Aufwand und Kosten unterscheiden:
- Einfache Systeme zur Bereitstellung und zum Austausch von Dokumenten
- Komplexe Systeme zur lebenslangen Kompetenzentwicklung
Bei der Auswahl eines Lernmanagementsystems sollte beachtet werden:
- Möglichkeit und Aufwand zur Administration des LMS
- Unterstützung der Didaktik von Lernszenarien
- Möglichkeit zur Evaluation der Lernprozesse
- Werkzeuge zur synchronen und asynchronen Kommunikation
- Technische Aspekte
- Wirtschaftliche Gesichtspunkte
Außerdem muss eine Grundsatzentscheidung getroffen werden, ob man etwa eine Open-Source-Lösung oder ein Kommerzielles System verwenden wird. Vor- und Nachteile werden von mir im Anschluss kurz angeführt.
Open-Source-Lösung:
Vorteile:
- keine Anschaffungskosten für die Software
Nachteile:
- höhere Personalkosten
- laufende Kosten zur Wartung des Systems
Kommerzielle Systeme:
Vorteile:
- Anpassung und Einweisung häufig Bestandteil des Kaufvertrages
- Supportverträge inklusive Wartungen und Updates üblich
Nachteile:
- Anschaffung ist teuer
Tja, das war jetzt eine ziemlich ausführliche Einführung in das Thema Informationssysteme, meist sehr trocken und technisch, was nicht unbedingt etwas mit meinen Interessen zu tun hat. Dennoch finde ich den Ansatz solcher Informationssysteme und den Systemen für die Verwaltung wie das LCMS oder das LMS sehr gut. Vorteile wie, interaktives Arbeiten, Kommunikationsmöglichkeiten und Zugriffsmöglichkeiten lassen sich erkennen. Auch die Unterstützungen für die Autoren beim Erstellen von Lernmaterialien sind gut gelöst. Im nächsten Blog Post werde ich noch näher auf die Lernmanagementsysteme eingehen.
#staytuned
eure Julia
Montag, 31. Oktober 2016
iMOOX - MOOC : Lernen im Netz
Die Welt der MOOCs
Der heutige Beitrag handelt von den "Massive Open Online Courses" oder kurz MOOC. Bisher habe ich noch keinerlei Erfahrungen mit MOOC gemacht. In der VU "eTeachingSkills" wurde ich das erste mal auf diese MOOCs aufmerksam. Da diese eine zentrale Rolle für uns spielen habe ich mich näher mit dem Thema befasst. Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich ich das Konzept sehr interessant und "fortschrittlich" finde, wenn man bedenkt wie viele Menschen heutzutage Internet und all seine Möglichkeiten Nutzen.
Aber was sind MOOCs überhaupt?
Hierbei handelt es sich um Online Kurse auf welche alle Personen zu jeder Zeit und an jedem Ort Zugriff haben. Somit sind die Kursteilnehmer/innen nicht an Vorlesungen oder andere Vorträge an bestimmten Orten gebunden und können sich trotzdem alle wichtigen Informationen aneignen. So können sowohl Vollzeit Arbeitende als auch Mütter oder Senioren, welche keine Zeit oder Möglichkeit haben um eine Universität zu besuchen, den selben Content konsumieren, wie z.B. ein/e Student/in.
Bestimmt hat dieses Konzept sehr viele Vorteile, einige davon möchte ich kurz anführen.
Zum einen gibt es keine Zugangsbeschränkungen, d.h. es gibt keine Begrenzung für die Anzahl der Teilnehmer. Jeder der sich für den Kurs interessiert kann auch daran Teilnehmen. Es müssen auch keine Gebühren für den Kurs erbracht werden. Also gibt es auch keine finanziellen Barrieren.
Wie oben schon kurz erwähnt, gibt es auch keine zeitliche oder örtliche Abhängigkeit, da keine Präsenz Phasen vorgesehen sind. Also kann jede/r zu jeder Zeit und an jedem Ort an den Kursen teilnehmen.
Die verschiedenen MOOCs orientieren sich an Lehrveranstaltungen und haben somit gewisse Start- und Endtermine, diese sind aber nicht so bindend wie jene in Präsenz Veranstaltungen. D.h. man kann auch nach Ablauf des MOOCs noch daran teilnehmen.
Dennoch ist nicht alles was glitzert auch Gold, so gibt es auch einige Kritikpunkte an dem Konzept "Massive Open Online Courses". Diese Herausforderungen gelten vor allem für MOOCs im österreichischen Raum.Lehrende, Studierende und die Hochschulen selbst müssen sich folgenden Herausforderungen stellen.
Zu den Herausforderungen an Lehrende, im Speziellen in Österreich, gehören, dass die Zeit die diese für die Erstellung der Kurse brauchen, nicht finanziell abgegolten wird. Auch sind Lehrende in Österreich nicht dazu verpflichtet MOOCs zu erstellen. Daher ist der Anreiz für diese nicht wirklich gegeben. Weitere Hemmfaktoren ist außerdem die Unklarheit im Bezug auf Urheberrechte und die unzureichende Medienkompetenz, da wenig Weiterbildungen in diesem Bereich angeboten werden.
Hochschulen stehen vor einer technischen Herausforderung, da sowohl die Infrastrukturen der EDV oder Kooperationen mit anderen Plattformen die MOOC verwenden verbessert werden müssten. Auch die Verknüpfungen mit den Daten der Studierenden wäre ein sehr großer technischer Aufwand und hätte als Problem den Datenschutz zur Folge, Auch im Curriculum müsste man die MOOC Teilnahme an dem Studium verankern.
Studierende erhalten keine Zeugnisse für ihre Teilnahme und dem Absolvieren der MOOCs. Um Beruflich weiterzukommen sind MOOCs sehr empfehlenswert, jedoch ersetzen sie in keinster weise den Besuch einer Lehrveranstaltung. Das Zeugnis kann aus folgenden Punkten nicht vergeben werden: 1. Sicherheit für Identität der Studierenden ist nicht gegeben. 2. Es kann nicht wirklich festgestellt werden ob alle Teilnehmer der Prüfung auch eine Studienberechtigung haben. Auch die Qualitätssicherung der Inhalte kann nicht wirklich gewährleistet werden somit ist die Unsicherheit bei der Anrechenbarkeit der Kurse für verschiedene Studien groß.
Die oben genannten Vorteile und Herausforderungen beziehen sich eher auf den österreichischen Raum. Wenn man das Konzept der MOOCs im Amerikanischen Raum betrachtet sind viele der Herausforderungen, wie z.B. die Entlohnung der Lehrenden für die Erstellung von MOOCs, nicht gegeben.
Dennoch finde ich das Konzept an und für sich nicht schlecht. Natürlich muss noch einiges in diesem Gebiet gemacht werden um sowohl für die Lehrenden, die Hochschulen als auch für die Studierenden einen gemeinsamen Vorteil zu erlangen. Die Barrierefreiheit ist dabei für mich ein zentraler Aspekt, die in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger wird. MOOCs sind zur Zeit noch mehr Herausforderung als Hilfe, dennoch glaube ich dass man in diesem Gebiet noch viel machen kann um das Lernen und vor allem den "Zugang" zum Lernen zu erleichtern.
#Staytuned
Eure Julia
Eure Julia
Herzlich Willkommen auf meinem Blog ;)
HERZLICH WILLKOMMEN!
Ich heiße nicht nur Julia Kert, sondern euch auch herzlich Willkommen auf meinem Blog.
Dieser Blog wird im Zusammenhang mit dem Kurs "eTeachingSkills" an der Universität Salzburg gestaltet. In diesem Kurs, wie man an dem Namen schon erkennen kann, geht es um Lehrmethoden im Internet. Also Online Content, der Frontalmethoden wie die Vorlesung an der Uni, ersetzt.
Da ich mich bis jetzt noch nie wirklich mit diesem Themengebiet auseinandergesetzt habe, weiß ich noch nicht wirklich was uns in der VU erwartet. Meine Beweggründe für dieses Seminar waren zum einen der Positive Abschluss des Medienpasses, für den ich 4 ECTS noch brauche. Zum anderen .... nun ja, mal sehen was noch kommt ;)
Inhaltlich werden wir unter anderem Themen wie MOOCs, open Content, Urheberrecht, Social Media, Flipped Classroom, Webinare, Etherpad und viele andere Bereiche und Tools durchnehmen.
Vielleicht hat der/die eine oder andere Leser/in nun Interesse gewonnen und folgt gespannt den kommenden Blog Beiträgen, welche bestimmt informativere Inhalte bieten. Ich würde mich auf jeden Fall freuen.
#Staytuned
Eure Julia
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